Geriatrie (Altersheilkunde)

In der Geriatrie werden Menschen mit den oftmals alterungsbedingten Erkrankungen Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Morbus Alzheimer sowie mit degenerativen und rheumatischen Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems ergotherapeutisch behandelt. Die Förderung in diesem Fachbereich beinhaltet:

Die Behandlung erfolgt nach verordnetem Rezept in Form von Hausbesuchen (auch direkt in Seniorenheime).




Die Behandlungsmethoden
 

Bobath

Das Konzept wurde 1954 von dem Ehepaar Dr. Karel Bobath (Neurologe und Psychiater) und Dr. h.c. Berta Bobath (Physiotherapeutin) entwickelt. Es handelt sich dabei um ein neurophysiologisches Behandlungskonzept, das in der Behandlung von Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit cerebralen Bewegungsstörungen Anwendung findet. Die pathologische Haltungs- und Bewegungskoordination infolge von Störungen des zentralen Nervensystems können durch das Behandlungskonzept des motorischen Lernens eine verbesserte Bewegungsaktivität sowie eine individuelle Handlungskompetenz fördern. Die Behandlung hemmt die pathologische Symptomatik der Hemiplegie, normalisiert den Muskeltonus und fördert kontrollierte Bewegungen sowie die Normalisierung bei Sensibilitätsausfall.

In Zusammenarbeit mit dem Patienten werden einzelne sensomotorische Bausteine der normalen Bewegung erarbeitet und in Alltagsbewegungen integriert. Der Schwerpunkt der Behandlung, liegt in der Wiederherstellung von verlorenen Fähigkeiten des Rumpf-Einsatzes (der oberen Extremität), der Greiffähigkeit, der Drehbewegung im Liegen, des Umsitzens und Aufstehens sowie in der Förderung der Fortbewegung und des Stehens.

Affolter-Modell

Dr. phil. Felicie Affolter entwickelte das Modell in Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern, während sie in St.Gallen (Schweiz) die Stiftung Zentrum für Wahrnehmungsstörungen und eine Sonderschule für Kinder mit Wahrnehmungsstörungen gegründet hat.

Das Entwicklungsmodell findet Anwendung bei entwicklungsverzögerten Babys, Kleinkindern sowie bei Schulkindern mit Lernstörungen und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Die Behandlung beinhaltet eine Förderung der taktil-kinästhetischen Wahrnehmung. Entwicklung basiert auf Interaktion und Beziehung zu anderen Wahrnehmungssystemen. Durch das Modell der geführten Bewegung wird dem Patienten ermöglicht, Beziehungen zur Umwelt und somit eine Neuorganisation und Erweiterung in der Wahrnehmungsentwicklung zu erfahren.